Die ostfriesische Halbinsel – Deutschlands schöner Nordwesten

22.03.2023

Wenn Sie den Tee auf keinen Fall umrühren sollten, Ihnen auf der Landstraße Holzkugeln um die Ohren fliegen und Sie mit einem lauten „Moin!“ begrüßt werden, dann sind Sie wahrscheinlich an Deutschlands Nordseeküste: in Ostfriesland.

Ostfriesland liegt im äußersten Nordwesten Niedersachsens. Die als Meeresbuchten ausgeprägten Mündungen von Ems und Jade, der Dollart und der Jadebusen, ragen tief in das Land hinein, das deshalb auch als ostfriesische Halbinsel bezeichnet wird. Mit rund 470.000 Menschen auf einem Gebiet von etwa 3.150 Quadratkilometern ist die Region dünner besiedelt als der Bundesdurchschnitt. Dafür bietet sie über 300 Kilometer Nordseeküste und ist eine gefragte Urlaubsregion.

Landwirtschaft, Fischerei und Handel haben über Jahrhunderte die Region geprägt. Dazu zählte in den Hafenstädten insbesondere der Seehandel. Deichbau und Maßnahmen zur Bodenverbesserung machten die landwirtschaftliche Nutzung weiter Teile der Marsch und der Moore erst möglich. Inzwischen hat der Fremdenverkehr, vor allem auf den Inseln und in vielen Küstenorten, einen großen Stellenwert. Dennoch nimmt die Landwirtschaft auch weiterhin eine starke Stellung ein. Zudem bilden die Erneuerbaren Energien einen Schwerpunkt, der schon heute deutliche Spuren hinterlassen hat: vor allen Dingen die Windkraft und zunehmend die Elektrotechnik. Letztere vorrangig als Stromspeicher für die gewonnene Windenergie, der für die E-Mobilität auf zwei und mehr Rädern genutzt wird.

Was machen Ostfriesen in ihrer Freizeit? Das Wurfspiel Boßeln ist die Sportart des Nordens. Eine Mannschaft, bestehend aus fünf Spielern, schleudert nacheinander eine Kugel aus Holz oder Gummi. Aber Vorsicht –  es wird auf der Straße gespielt! Die Jüngeren vergnügen sich beim Rummelpottlaufen, das eine Art ostfriesisches Halloween ist. Es ist besonders in ländlichen Gegenden verbreitet und findet am Abend des 31. Dezember statt. Ein weiteres Kulturgut ist der Ostfriesentee, der aus mindestens zehn verschiedenen Sorten besteht und dessen Trinken einer Zeremonie gleicht. Nach drei Minuten Ziehzeit wird der Tee durch ein Sieb in eine Tasse über ein paar Stückchen Kandis gegossen. Mit einem Löffel wird dann vorsichtig ein wenig Sahne hinzugegeben. Ganz wichtig dabei: bloß nicht umrühren! Erst soll die milde Sahne den Gaumen erreichen, dann der kräftige Teegeschmack und schließlich die Süße des Zuckers.

Und wer meint, dass die „Ostfriesische Landschaft“ nur etwas mit Natur zu tun hat, der irrt. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine Institution, die sich für den Erhalt der ostfriesischen Geschichte, Sprache und Kultur einsetzt. Apropos Landschaft: Ostfriesland ist weithin für das Wattenmeer bekannt. Das einzigartige Biotop, das sich mit Ebbe und Flut verändert, gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO.

Warum nach Pisa fahren, wenn der schiefste Turm der Welt in Ostfriesland steht? Der rund 27 Meter hohe Kirchturm in der ostfriesischen Kirchengemeinde Suurhusen-Marienwehr steht mit einer Neigung von 5,19 Grad als schiefstes Gebäude der Welt im Guinness-Buch der Rekorde.

Der Swiss Life Living + Working ist seit Ende 2022 mit zwei Objekten vertreten: dem Wohnpark Timmel und dem Wohnpark Zetel.

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