Das Büro ist tot? Es lebe das Büro!

08.10.2025

Trotz der festen Etablierung von Homeoffice als Teil der modernen Arbeitswelt steht außer Frage, dass Büros weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Arbeitslebens sind und sein werden. Es ist sogar davon auszugehen, dass die Büroflächennachfrage – vor dem Hintergrund steigender Bürobeschäftigung – in ausgewählten Büromärkten wieder steigen dürfte. Gute Nachrichten für alle Anleger in Büroimmobilien – sofern sie auf ein paar wesentliche Faktoren achten.

In regelmäßigen Abständen werden Studien, Interviews oder offizielle Statistiken veröffentlicht, die sich um das Thema der Büropräsenz drehen. So haben laut Statistischem Bundesamt (destatis) 24,1 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland die Möglichkeit, gewöhnlich oder teilweise von zu Hause zu arbeiten, im Jahr 2024 in Anspruch genommen. Auch eine aktuelle Datenauswertung vom ifaa (Institut für angewandte Arbeitswissenschaft) kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland – wie in vielen anderen Ländern auch – die hybriden Arbeitsmodelle dominieren: Im Schnitt sind Mitarbeiter zwei bis drei Tage im Büro.

Liest man solche Zahlen, fragt man sich unweigerlich, was dies für die Zukunft der Nutzungsart Büro bedeutet. Die Antwort findet sich im Wort selbst: es hängt von der Nutzung ab. Waren Büros früher ein eher starrer Ort, an dem – ohne Wenn und Aber – gearbeitet wurde, sind die Hauptgründe heutzutage sozialer Natur. Eine im Herbst 2024 veröffentlichte Umfrage des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zeigt, dass fast zwei Drittel der Befragten die „soziale Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen“ (65 %) als primären Grund für das Arbeiten im Büro nennen. 57 Prozent nannten die „Stärkung des Team-Spirits im Büro“ als Motiv.

Da Büros heutzutage als Raum für Austausch, Teamzusammenhalt und Kreativität dienen, verwundert es nicht, dass viele Dax-Unternehmen – so eine 2025-er Umfrage des Büro-Blogs „Office Roxx“ – angeben, ihre Büroflächen zu modernisieren und an die Anforderungen der hybriden Arbeit anzupassen. Und Obacht: eine wesentliche Reduzierung der Flächen sei dabei nicht vorgesehen.

Eine Studie von Wüest Partner aus dem Sommer 2025 zum deutschen Büromarkt sieht sogar insgesamt einen moderat wachsenden Bedarf nach Büroflächen. Trotz des Einflusses hybrider Arbeitsmodelle, effizienter Flächennutzung und der Zunahme von Künstlicher Intelligenz. Dies gilt für Märkte, in denen die Bürobeschäftigung steigt, und die positive Pendlersalden aufweisen. Beide Kriterien treffen insbesondere auf die Top-7 (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart) zu, aber auch auf ausgewählte B- und C-Städte wie Regensburg oder Münster.

Entscheidend, ob eine Bürofläche nachgefragt wird, sind neben makroökonomischen Kriterien auch immobilienspezifische Faktoren, vor allem die Mikrolage, eine gute Erreichbarkeit sowie die Qualität und Ausgestaltung der Bürofläche. Schließlich wollen die meisten Arbeitgeber erreichen, dass ihre Beschäftigten gerne und freiwillig regelmäßig ins Büro kommen – und nicht auf Druck.

Ein Fakt, den auch Aditya Sanghvi, Senior Partner bei McKinsey, in einem im Februar 2025 veröffentlichten Interview betont: „Tatsächlich erzielen neue, neu entwickelte oder neu renovierte Gebäude in erstklassigen Lagen aus Sicht der Mieteinnahmen unglaublich gute Ergebnisse. Es besteht eine große Nachfrage nach Büroimmobilien von höchster Qualität.“ Zudem spielen das aktive Asset-Management sowie weiche Faktoren wie der Mietermix eine Rolle.

Da in vielen europäischen Büromärkten die Fertigstellungen in den kommenden fünf Jahren teilweise deutlich geringer sein werden als in den vergangenen fünf Jahren – im Schnitt um 17 Prozent –, ist vor dem Hintergrund steigender Bürobeschäftigung zu erwarten, dass sowohl die Leerstandsquoten mittelfristig wieder sinken – nach PMA um rund 70 Basispunkte in den kommenden fünf Jahren –, und die Spitzenmieten weiter steigen dürften.

 
Entwicklung der Bürobeschäftigten und Spitzenmieten in ausgewählten Büromärkten

Quelle: PMA, Swiss Life Asset Managers

 

Steigende Spitzenmieten und sinkende Leerstände – ein Abgesang auf das Büro sieht anders aus. Sofern eben jene Faktoren berücksichtigt werden, die Büroflächen für Mieter attraktiv machen.

Deswegen achtet der Living + Working achtet bei der Auswahl seiner Büroimmobilien auf die nachhaltige Vermietbarkeit der Flächen und investiert in resiliente Objekte, wie zum Beispiel in der Rue la Boétie Nummer 116 im 8. Pariser Arrondissement (CBD-Lage) unweit der Avenue des Champs Élysées oder beim optimal angebundenen Zentrum Rennweg, das über einer S-Bahnstation in Wien liegt.

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