Im Gespräch mit Robert Wolf: „Der Living + Working ist für die Zukunft bestens gerüstet“

24.05.2023

Wie sieht Ihr Arbeitsbereich aus?
Als Regionalleiter Nord-Ost führe ich derzeit 21 Asset-Manager in Hamburg, Berlin und Leipzig. Die Kollegen arbeiten an verschiedenen Portfolien, insbesondere auch am Living + Working. Darüber hinaus bilden wir mit zwei weiteren Regionalleitern, einem Leiter Technisches Asset Management und den beiden Divisionsleitern Asset Management den Führungskreis Asset Management. Innerhalb dieses Kreises sind alle Portfolien aufgeteilt und jedes hat einen Paten. Ich bin der Pate für den Living + Working.

Man hört und liest immer wieder, dass „die Arbeit an den Bestandsobjekten immer wichtiger wird“. Was verbirgt sich dahinter?
In Zeiten mit geringeren Marktbewegungen rücken die Bestandsimmobilien stärker in den Fokus. Und hier ist unsere Arbeit gefragt. Die Renditen sollen stabil bleiben, die Kosten der Bewirtschaftung möglichst gesenkt werden und die Objekte sollen stets voll und gut vermietet sein. Wenn verborgene Werte gehoben werden sollen, dann sind wir im Asset-Management besonders gefragt.

Wie ist der Living + Working in diesem Umfeld aufgestellt?
Die Immobilien des Living + Working werden nach dem Werkbank-Prinzip betreut. Das bedeutet, dass jeder Immobilie ein festes Team aus Asset-Managern, Technikern, Vermietern etc. zugeteilt ist. Diese Teams werden von zwei Werkbankleitern geführt. Einer ist für die gewerblichen Einheiten, also Büro, Einzelhandel und Gesundheit, zuständig, der zweite verantwortet die Wohnobjekte. Dabei haben alle Kollegen das gemeinsame Ziel, dass sie das Beste aus der Immobilie herausholen wollen. Da wir mit dieser breiten Aufstellung eine große Expertise bündeln und verfügbar machen, ist der Living + Working für die Zukunft bestens gerüstet.

Hat sich Ihre Arbeit grundsätzlich durch die neuen Herausforderungen verändert?
Im Grundsatz nicht, denn das Asset-Management war schon immer arbeitsintensiv und dem laufenden Wandel verpflichtet. Aber durch den veränderten Fokus der anderen Abteilungen und dem gestiegenen Interesse an den Bestandimmobilien werden wir einfach mehr beachtet. Hinzu kommen noch die Marktgegebenheiten. Durch die Pandemie haben sich die Anforderungen an die Immobilien massiv geändert. Hier kann man das Arbeiten im Home-Office nennen, aber auch das veränderte Kaufverhalten der Menschen, die, wenn möglich, vermehrt Waren online kaufen. Für uns bedeutet das, dass wir uns jede Immobilie individuell anschauen und im Einzelfall entscheiden müssen, wie wir mit unterschiedlichen Fragestellungen umgehen.

Was waren in den vergangenen Monaten besondere Erfolge bei Ihrer Arbeit?
Unser größter Erfolg war auf jeden Fall eine Neuvermietung in Berlin. Hier haben wir für 3000 Quadratmeter langfristig einen staatlichen Mieter gefunden. Damit ist das Objekt nahezu vollvermietet. Aber unsere Arbeit ist damit noch nicht beendet, denn die Mietflächen müssen für die speziellen Anforderungen des Mieters umgebaut werden. Dann haben wir bei einer Wohnimmobilie, die ebenfalls in Berlin liegt, eine Zertifizierung durchführen lassen. Das Objekt hat das DGNB-Zertifikat in Gold erhalten. Das ist für die nachhaltige Ausrichtung des Living + Working ein sehr wichtiger Schritt. Im März konnten wir außerdem in unserem Objekt Atros in München, das übrigens damals die erste Immobilie war, die für das Portfolio des Living + Working angekauft wurde, eine Fläche von 1000 Quadratmetern erfolgreich vermieten.

Welche besonderen Herausforderungen haben Sie dabei zu meistern?
Ein gutes Beispiel ist die Großvermietung an den staatlichen Mieter in Berlin. Neben den Baumaßnahmen auf den Mietflächen sanieren wir gleichzeitig das Dach sowie das Parkdeck. Das Dach erhält eine Photovoltaikanlage und auf den Parkflächen werden E-Ladesäulen installiert. Bei so einem großen Mietflächenausbau zusammen mit den Sanierungsmaßnahmen sind sehr komplexe Abstimmungen nötig, damit das Ergebnis am Ende auch passt.

Eine private Frage: Was macht für Sie Ihre Arbeit im Asset Management besonders?
Ich schätze es sehr, dass es nie langweilig wird, weil man immer neue Herausforderungen meistern muss. Ein Mieter zieht aus, ein neuer muss gefunden werden, die Flächen müssen umgestaltet werden. Je größer das einzelne Projekt ist, desto größer ist die Herausforderung, die unterschiedlichen Dienstleister zu steuern. Denn überall, wo Menschen miteinander arbeiten, sind Fingerspitzengefühl sowie gute Koordinations- und Kommunikationsfähigkeiten gefragt. Das macht mir einfach Spaß.

Robert Wolf ist Regional Head Asset Management North-East bei Swiss Life Asset Managers Deutschland und verantwortet die Asset Management Tätigkeiten rund um die Standorte Hamburg, Berlin und Leipzig mit Fokus auf die Nutzungsarten Büro, Einzelhandel, Hotel, Wohnen und den Pflegesektor. Bevor er zu Swiss Life Asset Managers kam, war er u. a. bei The Royal Bank of Scotland plc im Bereich Restrukturierung von notleidenden Immobilienportfolien tätig. Erste Führungsaufgaben übernahm er in 2017. Robert Wolf ist Diplom-Kaufmann mit den Schwerpunkten Immobilienmanagement, Finanzanalyse und Bankwesen sowie CREA (Certified Real Estate Investment Analyst) und REAM (Real Estate Asset Manager) mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich Immobilienmanagement.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Jetzt mit Freunden teilen!