Deutschlands fleißige Sparer

Ergeiz, Pünktlichkeit und Fleiß, diese Eigenschaften eilen den Deutschen vorraus. Und wie legen die Deutschen ihr Geld an?

Trotz historischem Niedrigzins auf Sparbücher pflegen Deutschlands Anleger weiter ihr Image als Sparbuch-Nation Europas. Nach einer Erhebung des Verbands Privater Bausparkassen nutzen 45 Prozent der Befragten am liebsten die Möglichkeit des Sparbuchs als Geldanlage, fast ebenso viele das Girokonto (40 Prozent). Beide Möglichkeiten werden entweder überhaupt nicht (Girokonto) oder fast nicht mehr (Sparbuch) verzinst.

Interessanterweise stieg das Geldvermögen der Bevölkerung in den vergangenen Jahren stetig an: zuletzt auf 6,2 Billionen Euro*. Pro Kopf steht Deutschland damit auf Platz 18 der vermögendsten Länder der Erde – mit einem Netto-Geldvermögen von rund 52.000 Euro. Die Spitzenplätze belegen die USA (184.000 Euro) und die Schweiz (173.000 Euro). 
Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern sind die Luxemburger die fleißigsten Sparer mit einer Sparquote von im Schnitt 22 Prozent, gefolgt von Schweden (18 Prozent) und Deutschland (17 Prozent). Laut Daten des statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) lag die durchschnittliche Sparquote in der EU 2018 bei rund zehn Prozent. Die Insulaner des Vereinigten Königreichs legen nur etwa vier Prozent des frei verfügbaren Einkommens zurück und haben somit die rote Laterne im Vergleich.

Wofür wird jeden Monat fleißig das mühsam Erarbeitete aufs Sparbuch gepackt? Disziplin gilt vor allem einerseits Unvorhersehbarem, der so genannte Notgroschen für Reparaturen, Zahnersatz oder ein neues Auto. Konsumprodukte auf Kredit zu kaufen ist in anderen Ländern hingegen weitaus verbreiteter, Deutsche schränken sich lieber ein statt sich Geld zu leihen oder die Kreditkarte zum Einsatz zu bringen. Auch wissen andererseits immer mehr Menschen hierzulande um den Fakt, dass im Rentenalter trotz langer harter Arbeitsjahre nicht per se genügend Geld vorhanden sein wird, um sorgenfrei den Ruhestand genießen zu können.

Verknüpft man nun das eine mit den anderen, kommt man unweigerlich an den Punkt, dass Deutschlands zwar wie eh und je fleißig und gerne spart, nur leider eben noch nicht wirklich zielführend. Bankeinlagen verheißen der Vielzahl der Sparer noch immer Stabilität, geringes Schwankungspotenzial oder gar Ausfallrisiken. Sparbücher sorgen allerdings nicht für Vermögensaufbau, im Gegenteil: Auf das Sparbuch gibt es 0,2 Prozent Zinsen, dem steht eine Inflation von zuletzt 1,8 Prozent entgegen. Daraus ergibt sich am Ende des Jahres ein Kaufkraftverlust von 1,6 Prozent. 
Immer mehr Menschen öffnen sich inzwischen jedoch der Einsicht, dass eine Streuung in verschiedene Anlagen die zuverlässigste Strategie zum Vermögensaufbau ist. Als gute Alternativ-Anlageform geraten Offene Immobilienfonds für Privatanleger verstärkt in den Fokus. Sie punkten mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 2,7 % und sind aufgrund der eher geringen Rendite-Schwankungen und des eingebauten weitest gehenden Inflationsschutzes eine stabile und gute Basisanlage. Da hierzulande die meisten Anleger gegenüber Immobilien als substanziellem Wert im Vergleich zu spekulativen Anlagen an der Börse positiv eingestellt sind, sind sie eine echte Alternative, die auch zum Vermögensaufbau für später geeignet ist.

* Global Wealth Report der Allianz

Fotonachweis: Unsplash

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