Renditeaufschläge mit Unternehmensimmobilien

Unternehmensimmobilien dürften den meisten Anlegern nicht unbedingt als Erstes einfallen, wenn sie an Real Estate Investments denken. Dabei liegt der Marktwert deutscher Unternehmensimmobilien bei über einer halben Billion Euro. Und Renditepremia winken auch.

Unter Unternehmensimmobilien werden gemischt genutzte Gewerbeobjekte verstanden. Dazu gehören Gewerbeparks, Lager- und Produktionsimmobilien sowie Transformationsimmobilien. Letztere sind oftmals umgenutzte, revitalisierte Gewerbeliegenschaften, die einen renovierten historischen Teil (Red-Brick-Charakter) mit einem Neubau kombinieren. Allen Objektkategorien ist gemein, dass sie über die Merkmale Drittverwendungsfähigkeit, Nutzungsreversibilität und Eignung für Mehr-Parteien-Strukturen verfügen. Die Mieterstruktur von Unternehmensimmobilien ist vorwiegend mittelständisch geprägt. Unternehmensimmobilien finden sich überall in der Bundesrepublik, sowohl in der Peripherie als auch innerhalb der großen Wirtschafts- und Ballungsräume. Da sie sich oftmals im Bestand von kleinen bis mittelständischen Unternehmen befinden, stehen sie dem Investmentmarkt nur teilweise zur Verfügung. So kommt es, dass der Marktwert von deutschen Unternehmensimmobilien zwar aktuell auf über 560 Milliarden Euro geschätzt wird – und damit rund 30 % des Marktwertes am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt ausmacht – letztlich aber nur rund die Hälfte als investmentfähig gelten. Das sind aber immer noch knapp 280 Milliarden Euro.

Bis diese 280 Milliarden Euro am Investmentmarkt untergebracht sind, dürfte es noch ein wenig dauern. Denn obwohl das Investmentvolumen in deutsche Unternehmensimmobilien seit Jahren stetig ansteigt, ist es überschaubar. 2019 wurde erstmalig die 3-Milliarden Euro Marke überschritten (+130 % zu 2013).

Ein GAstbeitrag von Dr. Gudrun Rolle, Research bei Swiss Life Asset Managers Deutschland.

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