Die Nordics – Vorreiter und Exporteur der grünen Transformation bei Immobilien

10.06.2022

Die nordischen Länder sind nicht nur Investorenliebling, wie eine aktuelle Umfrage von Property Market Analysis (PMA) erneut unterstreicht, sondern auch Vorreiter bei der Nachhaltigkeit von Immobilien – ein Thema, das unter Anlegern mittlerweile fast unverzichtbar geworden ist. Für rund 70% der institutionellen Immobilieninvestoren haben ESG-Kriterien eine sehr hohe Bedeutung.

In den nordischen Länder anzulegen, bedeutet, in eine Region zu investieren, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat: Bis 2030 wollen die Nordics zur nachhaltigsten Region der Welt werden.

Bereits heute schon sind sie Pioniere in der Holz(hoch)bauweise. Holz gilt allgemein als umweltfreundlicher als die üblicherweise verwendeten Materialien wie Beton und Stahl. In Schweden sind rund 20% der neuen mehrstöckigen Gebäude aus Holz, Tendenz steigend. In Norwegen steht das aktuell höchste Holzhochhaus der Welt: Ein 18-stöckiges Holzhotel, das 86 Meter misst.

Doch die Skandinavier sind nicht nur Vorreiter im umweltfreundlichen Bauen, sondern auch in der Ausgabe nachhaltiger Anleihen, die nachhaltige Projekte/Investitionen finanzieren. Gerade die Immobilienunternehmen tragen zum Anstieg sogenannter nachhaltiger Schuldtitel in der Region bei. Die Immobilienbranche ist bei der Begebung nachhaltiger Anleihen recht weit vorne, da hier die Möglichkeit besteht, Einkommenszuwächse zu erzielen, z. B. durch Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden, aber auch Kosten zu senken, z. B. bei Energie und Material – vor dem Hintergrund aktuell stark steigender Energie- und Materialkosten umso relevanter. Neben den Anforderungen der Mieter ist die Regulierung ein weiterer Treiber dieses Trends. So wurden 2021 knapp 10 Milliarden Euro an nachhaltigen Schuldtiteln von nordischen Immobilienunternehmen emittiert, und damit rund 80% mehr als 2020 und beinahe dreimal so viel wie 2018. Wobei ein Großteil, etwas mehr als Dreiviertel, der Emissionen auf Schweden entfällt. Mehr als 60% aller in Schweden begebenen Immobilienanleihen waren 2021 als „nachhaltig“ klassifiziert. Zudem ist Schweden, gemäß Pangea Partners, der größte Markt für grüne Immobilienanleihen in Europa, gefolgt von Frankreich, den Niederlanden und Deutschland.

Quelle: Nordea, keine Daten zu Dänemark verfügbar

Neben der Finanzierung nachhaltiger Immobilienprojekte haben sich die nordischen Bau- und Wohnungsbauminister jüngst zu dem Aktionsplan „Nordisches nachhaltiges und wettbewerbsfähiges Bauen‟ bekannt, mit dem Ziel, der Industrie zu helfen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Bauindustrie nachhaltiger zu gestalten. So hat das schwedische Amt für öffentliches Auftragswesen unlängst einen neuen Schritt-für-Schritt-Leitfaden für grüneres Bauen entwickelt. Dieser Leitfaden umfasst Nachhaltigkeitskriterien für die Bau- und Beschaffungsprozesse, um langfristig eine nachhaltige Stadtentwicklung zu unterstützen.

Die nordischen Länder beschränken sich aber nicht nur darauf, ihre eigene Region nachhaltig zu machen, sondern exportieren ihre Technologien auch. 2025 soll im Kanton Zürich ein neuer Rekord in der Holzhochbauweise aufgestellt werden: Mit 100 Metern soll das dann weltweit höchste Wohngebäude mit einer Tragkonstruktion aus Holz entstehen. Für die Entwicklung haben dänische Architekten den Zuschlag bekommen.

Durch seine Artikel 8 Klassifizierung bezieht der Swiss Life Living + Working ESG-Kriterien systematisch in seine Anlageentscheidung ein. Zudem ist der Fonds in Finnland investiert. Schweden, Dänemark und Norwegen sind weitere mögliche Investitionsländer im Fokus.

 

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