Das „G“ in ESG

04.05.2022

ESG, also Environmental, Social, Governance – zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – gehört zu den Megatrends in der Wirtschaft. Nachhaltiges Wirtschaften mit einem schonenden Umgang der Ressourcen und unserer Umwelt (das „E“) ist gut nachvollziehbar. Das „S“ steht für die grundsätzliche Frage, wie ein Unternehmen seine Beziehungen zu den Mitarbeitenden, der Gesellschaft und dem politischen Umfeld gestaltet. Doch was verbirgt sich hinter dem „G“, das nicht so einfach zu greifen ist und oft als schwammig wahrgenommen wird? Worum geht es bei einer guten Unternehmensführung?


Im Sinne von ESG versteht man unter Unternehmensführung ein internes Regelwerk inklusive einer definierten Unternehmenskultur. Dieses Regelwerk sollte schriftlich verfasst und intern sowie extern veröffentlicht werden. Möglich ist aber auch, dass es ohne eigenes Regelwerk unmittelbar als gelebter Teil in der Kultur eines Unternehmens existiert. Grundsätzlich schreibt das Regelwerk vor, wie die internen Abläufe, die Organisation und der Aufbau auszugestalten sind. Weiter sorgt es dafür, dass die Rechte, Rollen und Verantwortlichkeiten von allen Beteiligten im Unternehmen geregelt sind. Durch eine ausreichende interne und externe Kontrolle sollen mögliche Interessenkonflikte zwischen „Insidern“ und externen Personen oder Gruppen (auch „Stakeholder“ genannt) auf faire und gerechte Weise ausgeglichen werden.


Die Grundsätze der Unternehmensführung (Corporate Governance) können vergleichsweise einfach und zügig definiert werden. Die Herausforderung ist vielmehr die Kontrolle der Art und Weise, wie das Unternehmen geführt wird. Zu den Grundsätzen zählt auch die gesellschaftlich moralische Verpflichtung zur Zahlung der Steuern und Abgaben.
Die Diskussionen darüber, was unter gute Unternehmensführung fällt, gibt es seit vielen Jahren. Aus ihrem Bemühen und der Schaffung interner Strukturen, die Interessenkonflikte entweder von vornherein vermeiden oder ausgleichen, werden automatisch Anreize und eine Mentalität geschaffen, die Fragen wie soziale Gerechtigkeit, Steueroptimierung, Umweltschutz, faire Löhne und Gehälter, Stakeholder-Wertschätzung, nachhaltige Beziehungen zu Aktionären, Arbeitnehmern, Geldgebern, Zulieferern, Kunden und Gesellschaft regeln. Damit ist eine gute Unternehmensführung das Fundament, auf dem der Rest der ESG-Komponenten aufbaut. Fehlt das „G“, fällt die Ausgestaltung und die zielführende Umsetzung von „E“ und „S“ schwer.


Wie Swiss Life Asset Managers das Thema ESG in Hinblick auf die Investitionen berücksichtigen, finden Sie in dem Bericht „Responsible Investment Report 2021“.

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