Was bedeutet TER?

03.11.2021

Hinter der Abkürzung «TER» verbirgt sich «Total Expense Ratio», welche auch als Gesamtkostenquote bezeichnet wird. Diese fasst die Kosten eines Investmentfonds zusammen und zeigt die Kostenbelastung des Fonds im Betrachtungszeitraum. Die Angabe des TER ist seit 2004 für alle in Deutschland zugelassenen Fonds eine Pflichtangabe, die sowohl in den wesentlichen Anlegerinformationen («Laufende Kosten») wie auch im Jahresbericht anzugeben ist. Der TER wird in Prozent angegeben und setzt die internen Kosten eines Fonds ins Verhältnis zum Durchschnitt des Fondsvermögens. Für den TER gibt es zwar keine gesetzliche Grundlage, was angegeben werden muss, aber die Branchenstandards regeln, welche Kosten miteinzubeziehen sind.

Kosten für aktives Fondsmanagement: Das professionelle Fondsmanagement hat die Aufgabe, das ihnen von den Anlegern überlassene Kapital optimal zu investieren. Dafür wird eine entsprechende Vergütung gezahlt.

Gebühren für die Verwahrstelle: Das Anlegerkapital muss bei einer Verwahrstelle (früher: Depotbank) als sog. Sondervermögen, also getrennt vom Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft, verwahrt werden. Neben dieser sicheren Aufbewahrung der Investments wickelt die Verwahrstelle alle Transaktionen ab und prüft, ob diese zu marktüblichen Preisen erfolgen. Außerdem schüttet sie Erträge aus und kümmert sich zudem um die Ausgabe und Rücknahme von Anteilsscheinen. Dafür berechnet die Verwahrstelle eine Gebühr. Überwacht werden die Verwahrstellen von der Bundesaufsicht für das Finanzwesen (BaFin).

Sonstige Betriebskosten: Hierunter versteht man Kosten, die für den Vertrieb und die Administration des Fonds anfallen. Beispielsweise die Kosten für die Erstellung von Fondsprospekten oder Broschüren, für die Wirtschaftsprüfung, die Erstellung der Rechenschaftsberichte. Je nach Fonds kann dieser Anteil bis zu 0,3 % des Fondsvolumens betragen.

Zu beachten ist, dass das «T» für Total nicht so ganz korrekt ist, da die Transaktionskosten (Ausgabeaufschlag, Gebühren bei Investitionen innerhalb des Fonds durch das Fondsmanagement) sowie eine eventuelle Performance-Gebühr nicht enthalten sind. Letztere wird bei manchen Fonds berechnet, wenn der Fonds gewisse Ziele erreicht oder übererfüllt, die entsprechend im Fondsprospekt definiert sind.

Auch wenn der TER nicht die gesamte Kostenstruktur eines Fonds erfasst, so ist er doch ein erster, hilfreicher Indikator, da er für die Anleger verschiedene Fonds vergleichbarer macht.
Der TER für den Living + Working ist auch im Factsheet zu finden.

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