Stadtportrait Remscheid «die Seestadt auf dem Berge»

26.05.2021

Der Name Remscheid stammt vermutlich aus altfränkischer Zeit und wurde im 12. Jahrhundert als „Remscheit“ das erste Mal erwähnt. Seit 1639 gilt die Schreibweise „Remscheid“. 1808 erhob der französische Kaiser Napoleon die Ortschaft in den Rang einer Stadt.

Die Kreisstadt Lennep hingegen hat schon 1230 das Stadtrecht erhalten und entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einer bedeutenden Handelsstadt im Bergischen Land, die sogar der Hanse beitrat. Lennep erlangte damit zeitweise höhere Bedeutung als das benachbarte Remscheid. Während in Lennep und Lüttringhausen die Tuchmacherei der Hauptwirtschaftszweig war, war in Remscheid selbst das eisen- und metallverarbeitende Handwerk von Bedeutung. Erst die Industrialisierung verschaffte Remscheid einen entscheidenden Entwicklungsschub.

Die Bezeichnung „Seestadt auf dem Berge“ entstand Ende des 19. Jahrhunderts und geht auf die vielfältigen, internationalen Handelsbeziehungen der Remscheider Metall- und Werkzeugindustrie in die ganze Welt zurück. Heute gilt Remscheid aufgrund seiner Gewerbestruktur als die letzte große Industriestadt Nordrhein-Westfalens. 1929 überschritt Remscheid die Marke von 100.000 Einwohnern und wurde dadurch zur Großstadt. Durch die Zusammenlegung mit den kreisangehörigen Gemeinden Lüttringhausen und Lennep entstand die kleinste kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen. Seit 1999 besteht Remscheid aus vier Stadtbezirken: Alt-Remscheid, Süd, Lennep und Lüttringhausen.

Die Stadt Remscheid ist durch Städtepartnerschaften weltweit mit mehreren Städten verbunden: Quimper in Frankreich, Presov in der Slowakei, Pirna in Sachsen, Kırşehir in der Türkei, Ashington und Newbiggin-by-the-Sea in Großbritannien sowie mit dem polnischen Mragowo.

Remscheid ist mit einer Fläche von rund 74,5 Quadratkilometern etwa 12 Mal kleiner als Berlin. Rund 30 Prozent der Stadtfläche besteht aus Wald- und Grünflächen. Die 2.900 Kilometer lange Deutsche Alleenstraße führt durch die Stadt, nach welcher das 1986 eröffnete „Allee-Center“ benannt wurde. Inzwischen ist es mit rund 100 Geschäften das größte Einkaufszentrum des Bergischen Landes. Der Jakobsweg führt nicht nur durch Frankreich oder Spanien, sondern auch durch den Stadtbezirk Lennep.

Kurioses am Rande: Die bahnhofsnahe Dorfmühler Straße ist mit 24 Prozent Steigung eine der steilsten innerstädtisch befahrbaren Straßen in Europa. 1987 wurde Remscheid dank eines 117 Meter langen Skilifts als Skigebiet anerkannt. 2015 musste der Betrieb jedoch wieder eingestellt werden.

Remscheid ist auch im Portfolio des Living + Working vertreten. Ende 2020 wurde das Pflegezentrum «Am Schwelmer Tor» in der Schwelmer Str. 71 in Remscheid-Lennep erworben.

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