Last-Mile-Logistik – Wunscherfüllungsfee für Verbraucher und Anleger

13.07.2022

Nie war die Zeit bereiter für Last-Mile-Logistiker! Strebt der Mensch doch sowohl nach Bequemlichkeit als auch in die Städte. Der Drang nach Komfort – manchmal auch die Not, wenn man sich im Lockdown befindet – führt zu steigenden Umsätzen im Onlinehandel. Der treibt wiederum den Bedarf für Last-Mile-Logistik. Denn die Last-Mile-Logistik bildet die zeitnahe Zustellung der Ware auf „der letzten Meile“ zum Endverbraucher in der Stadt ab. Doch die Last-Mile-Logistik erfreut nicht nur Verbraucher, sondern auch Anleger.

2020 lebten in Deutschland 77,4 % der Bevölkerung in Städten, und damit 2,4 % mehr als 2020. Im Jahr 2025 wird ein Anteil von 78 % erreicht werden. Parallel zur Urbanisierung breitet sich der Siegeszug des Onlinehandels weiter aus. Schätzungen zufolge lag der Anteil vom Onlinehandel am Gesamtumsatz im Einzelhandel 2021 bei 18 % – 2019 waren es noch 13 % –, Tendenz steigend. Für E-Commerce-Unternehmen stellt eine zeitnahe Zustellung einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor dar. Denn wir bestellen nicht nur immer mehr, wir erwarten auch, dass die Ware rasch eintrifft: 43 % der Verbraucher entscheiden sich für die Lieferung am nächsten Tag. Ganze 17 % bestellen ein Produkt nicht, wenn die Lieferung zu lange dauert. So erfüllt die Last-Mile-Logistik Kundenwünsche und bietet Wachstumspotential: Bis 2030 wird die Anzahl der Zustellungen in der Last-Mile-Logistik weltweit um 78 % zunehmen.

Diese Entwicklung bedeutet auch, dass der Flächenbedarf nach stadtnahen Logistikflächen, die sehr gut an das Verkehrsnetz angebunden sind, stark zunimmt. 2021 gaben 60 % von 1.400 befragten Unternehmen, die bereits Gewerbeimmobilien am Stadtrand großer Metropolregionen in Europa mieten, an, dieses Jahr mehr Fläche anmieten zu wollen. Doch wollen ist nicht gleichbedeutend mit können. Denn es mangelt an geeigneten Flächen. Und auch die kreative Umnutzung von beispielsweise leerstehenden Einzelhandelsflächen oder veralteten Parkhäusern kann aktuell die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nicht schließen. Da das Gesetz des Marktes „Nachfrage treibt Preise“ lautet, ist die Mietpreisentwicklung, die Last-Mile-Flächen in den letzten Jahren hingelegt haben, nicht verwunderlich, was am Beispiel der Top-5-Märkte in Deutschland und im Vergleich zu – ebenfalls gut laufenden großflächigen Logistikflächen – deutlich wird.

Quelle: PMA, Logistikflächen: ≥ 10.000 m2; Last-Mile-Flächen: ≤ 10.000 m2 in urbanen Regionen.
Top 5 = Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München; Eurostat

So weisen Last-Mile-Logistikflächen im Durchschnitt der Top-5-Märkte in Deutschland ein relativ stärkeres Wachstum der Mieteinnahmen auf als großflächige Logistikflächen. Seit 2011 ist die Spitzenmiete für Last-Mile-Flächen um 37 % gestiegen, die für klassische Logistikflächen um rund 19 % – Anstiege, die deutlich über der Verbraucherpreisentwicklung liegen. Eben jene Verbraucherpreisentwicklung lässt gerade die Anleger von Last-Mile-Logistikflächen äußert ruhig schlafen. Denn der Besitz von Objekten, deren Vermietungsmarkt auf nachhaltigen Megatrends wie Urbanisierung und E-Commerce fußt und deren Spitzenmieten dank Nachfrage und Indexierung eine Entwicklung oberhalb des Inflationsniveaus erwarten lässt, ist viel wert.

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