Volkswirtschaftlicher Ausblick 2018 – Deutschland und Europa weiter im Aufwind

Die europäischen Volkswirtschaften haben im Jahr 2017 fortlaufend an Dynamik gewonnen. Wie die Wachstums-Aussichten für die Eurozone für die kommenden Jahre einzuschätzen sind, erläutert Marc Brütsch, Chefvolkswirt bei Swiss Life.

Die europäischen Volkswirtschaften haben im Jahr 2017 fortlaufend an Dynamik gewonnen. Für die Eurozone wird ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,4%, für Deutschland von 2,5% erwartet. Wie sind die Aussichten für die kommenden Jahre?

Der synchrone globale Aufschwung wird sich nach unserer Einschätzung bis ins Jahr 2019 fortsetzen, wobei steigende Investitionen der Unternehmen und eine leicht stimulierende Wirkung der Staatsausgaben wesentliche Treiber sind, aber auch private Konsumausgaben weiter das Wachstum fördern. Die Wirtschaft in der Eurozone dürfte 2018 um 1,9% zulegen. Überdurchschnittliches Wachstum ist in Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Österreich zu erwarten; entsprechend ist mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenquoten zu rechnen. Deutlich schwächer sind unsere Erwartungen aufgrund der andauernden Brexit-Gespräche für Großbritannien (1,0%), wohingegen die Konjunktur in der Schweiz mit 1,9% deutlich gegenüber 2017 (1,0%) Fahrt aufnimmt.

Für die deutsche Wirtschaft prognostizieren wir für 2018 ein Plus von 1,7%, für 2019 von 1,1%. Diese Abschwächung beruht maßgeblich auf dem „Basiseffekt“ aus 2017 – auf die Quartale bezogen bleibt eine deutliche, wenn auch nachlassende Dynamik. So dämpft einerseits ein steigender Euro die Exporte, während andererseits ein „Nachholbedarf“ der Konsumenten gesättigt sein dürfte. Zugleich besteht ein „Aufwärtsrisiko“ durch höhere Investitionen der Unternehmen als heute erwartet. Damit bleibt grünes Licht für den Arbeitsmarkt mit weiter steigender Beschäftigung und sinkender Arbeitslosigkeit. Die Inflationsrate, die wir 2018 wie schon 2017 bei 1,7% sehen, dürfte sich 2019 auf 1,4% abschwächen. Der leichte Rückgang der Inflation gründet auf einem starken Euro, der die Importpreise drückt, und der sich langsam normalisierenden Geldpolitik der EZB.

Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen somit weiterhin eine gute Grundlage für eine positive Entwicklung der Immobilienmärkte. Den monatlich aktualisierten volkswirtschaftlichen Ausblick von Swiss Life Asset Managers finden Sie am Ende der Seite.

Autor: Marc Brütsch, Chief Economist bei Swiss Life
Fotonachweis: Unsplash

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