Stadtportrait: Amsterdam – Venedig des Nordens

Das "Venedig des Nordens" lockt mit seinem Charme, zahlreichen Brücken und gemütlichen Cafés Besucher wie Unternehmen an.

Amstellodamus – wie das ehemals kleine Fischerdorf einst hieß, wurde am 27. Oktober 1275 gegründet. Auch wenn sich der Regierungssitz des Landes sowie die Königsresidenz im 60 Kilometer entfernten Den Haag befinden, ist Amsterdam seit 1983 die Hauptstadt der Niederlande. Im Königreich der Niederlande ist Amsterdam die einwohnerstärkste Stadt mit etwa 2,4 Millionen Menschen (Großraum von Amsterdam).

Mit jährlich knapp sieben Millionen Touristen zählt die Stadt zu den fünf meistbesuchten Städten Europas. Der Flughafen Schiphol bietet mehr Direktflüge als jeder andere Flughafen der Welt. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Nummer drei unter den europäischen Flughäfen ein Frachtaufkommen von 1,7 Mio. Tonnen, 71,1 Mio. Passagiere starteten und landeten hier. Neben zwei Universitäten mit eigenen Universitätskrankenhäusern haben hier viele bedeutende Wirtschaftsunternehmen und Banken sowie seit kurzem auch die europäische Arzneimittelbehörde EMA ihren Sitz.

Wahrzeichen Amsterdams ist das weltbekannte labyrinthartige Netz von befahrbaren Wasserwegen – die Grachten. Es erstreckt sich über eine beeindruckende Länge von 80 Kilometern auf 165 Kanälen und führt unter 1.281 Brücken entlang. Wohl zu Recht gilt Amsterdam als „Venedig des Nordens“, die italienische Seestadt liegt mit rund 40 km Gesamt-Kanallänge und 398 Brücken im Vergleich dazu deutlich dahinter.

Stattlich ist auch die Länge des Radwege-Netzes durch die City: Auf mehr als 400 km Gesamtlänge bieten sich den Fietsers (Radfahrer) beste Bedingungen. Mit über 880.000 gibt es hier mehr Drahtesel als Einwohner der Kernstadt.

Wirtschaftliche Bedeutung hat vor allem der Hafen – nach Rotterdam der zweitgrößte in den Niederlanden. Jedes Jahr werden hier knapp 80 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Für die Stadt ist der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen: Grachten, Coffee Shops und renommierte Museen üben eine enorme Anziehungskraft auf Besucher aus.

Ebenfalls eine große Rolle spielen seit jeher Immobilien – früher vor allem für den Stadtkämmerer: Da die Steuern früher nach der Breite der Fassaden bemessen wurden, findet man hier eine ganze Reihe ebenso schmaler wie niedlicher Häuschen; unter ihnen das schmalste Haus der Welt mit einer Breite von 1 Meter. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass Amsterdam auf Pfählen erbaut wurde: Ein typisches Haus steht auf durchschnittlich zehn Pfählen, der Hauptbahnhof gleich auf 9.000, der Königspalast auf mehr als 13.000.

Bei schlechtem Wetter bietet Amsterdam eine ganze Reihe attraktiver „Unterschlupfmöglichkeiten“: Insgesamt 75 Museen gibt es hier, unter ihnen das Rijksmuseum, das Van Gogh Museum oder das Anne-Frank- Haus. Entsprechend viele Meisterwerke lassen sich in den Ausstellungshallen bewundern: Von Rembrandt befinden sich 22 Gemälde in der Stadt, von van Gogh sogar über 200. Und auch kulinarisch bietet Amsterdam mit über 1.150 Restaurants sowie 1.515 Kneipen und Bars eine beeindruckende Vielfalt.

Fotonachweis: Unsplash

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