Stabiler Anlagehafen Deutschland

Mit einem Rekordumsatz von 73,4 Mrd. Euro im vergangenen Jahr zeigte sich der deutsche Investmentmarkt von seiner besten Seite. Dominiert wurde der Markt eindeutig von Büroimmobilien, die mit 53 % mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes erreichten. Dabei ließ sich beobachten, dass insbesondere Großtransaktionen (> 100 Mio. €) vermehrt unter den Deals zu finden waren. Diese machten 2019 knapp 60 % aller Transaktionen aus, so die Analysen von BNP Paribas Real Estate.

Die Corona-Krise trübt die Stimmung am Markt bisher nicht, Deutschland bleibt aus Sicht der Investoren ein sicherer Anlagehafen. Laut Analysen des Beratungshauses CBRE zeigt sich im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits ein Transaktionsvolumen von 41,8 Mrd. Euro. Davon entfallen etwa 70 % auf Gewerbeimmobilien. Diesem liegt vor allem ein starkes erstes Quartal zugrunde, was sich durch Portfoliokäufe, Beteiligungen und Übernahmen charakterisiert.

Auch wenn sich im zweiten Quartal ein spürbarer Rückgang bemerkbar macht, ist ein Stillstand der Investmentaktivitäten nicht annähernd in Sicht. Dies liegt unter anderem an viel Liquidität am Markt sowie einer großen Zahl an institutionellen Investoren, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen. An den Top-7-Standorten ist sogar weiterhin eine Steigerung des Volumens zu beobachten – trotz deutlich weniger Portfoliotransaktionen. Mit 14,4 Mrd. Euro konnte hier im Vergleich zum Vorjahresniveau eine Steigerung von +4 % erzielt werden.

Dabei fokussiert sich die Suche nach wie vor und aktuell verstärkt auf Core-Objekte – doch der Wettbewerb steigt. Auch der Anteil ausländischer Investoren lässt sich von Reisebeschränkungen nur wenig beeindrucken. Das anhaltende Vertrauen sowie die Stabilität des Marktes spiegeln sich in den niedrigen Renditen wider. Hier lassen sich in den letzten Monaten kaum Unterschiede feststellen: Berlin führt mit einer Nettoankaufsrendite von 2,6 % für Spitzenobjekte die Liste an, gefolgt von München mit 2,7 % sowie Frankfurt und Hamburg mit jeweils 2,8 %.

Aufgrund einer möglichen zweiten Welle der Corona-Pandemie ist eine Prognose für das Gesamtjahr schwierig. Dennoch gilt eine zügige konjunkturelle Erholung als realistisch, womit auch eine Steigerung der Investmentumsätze gegenüber Q2 einhergehen dürfte, während die Renditen weiterhin im Abwärtstrend bleiben.

Quelle: RIWIS Fotonachweis: Pexels

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Jetzt mit Freunden teilen!