Sparsamkeit als Trend: Mit FIRE und Frugalismus zur finanziellen Freiheit

Bewusster Konsum und eine optimale Geldanlage, die FIRE Bewegung aus den 90ern erfreut sich an zunehmender Beliebtheit.

Die FIRE Bewegung entwickelte sich Anfang der Neunziger in Amerika und steht für „Financial Independence, retire early“ (FIRE). Dahinter verbirgt sich der Wunsch, finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen mit einer möglichst kurzen Phase als abhängig Beschäftigter und einem vorzeitigen Ruhestand. Menschen, die dieses Ziel bereits erreicht haben, gehen nach ihrem Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit oft weiterhin Aufgaben nach oder sie generieren passive Einkünfte.

In Amerika liegt die Verantwortung für die Rente bei jedem Bürger selbst. Im Unterschied zu Deutschland ist dort auch die Abgaben-Belastung der Einkommen geringer, was wiederum ebenfalls Einfluss auf das Sparverhalten hat. Dennoch erfreut sich die Bewegung auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Bücher hierüber erobern Bestsellerlisten und in den sozialen Medien lassen sich unzählige Blogs, Podcasts und Videos finden.

Die Voraussetzung für FIRE ist Frugalismus. Frugal (engl.) bedeutet sparsam, genügsam. Eine konsequent sparsame Lebensweise ist Voraussetzung, um finanzielle Unabhängigkeit (FI) und einen vorgezogenen Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit (RE) zu erreichen. Es geht hierbei jedoch nicht um unglücklich machenden Verzicht oder spaßbefreiten Alltag. Anfänglich stand vielmehr das Bestreben im Fokus, die Ressourcen des Planeten zu schonen. Inzwischen ist der möglichst sparsame, ökologische Fußabdruck zwar immer noch fester Bestandteil der Bewegung. Die weitaus stärkere Motivation dahinter ist jedoch eher das sinkende Interesse an fremdbestimmter Arbeit und der selbstbestimmte Umgang mit den eigenen Finanzen. Insbesondere die Generation der Millenials interessiert sich zunehmend dafür, zu wissen, wo ihr hart erarbeitetes Geld am besten investiert wird, um das persönliche Rentenalter selbst definieren zu können.

Die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Konsumgewohnheiten ist der Ausgangspunkt für Frugalismus. Je mehr Konsum im Alltag und je höher die Ausgaben, um so mehr Vermögen und regelmäßiges Einkommen muss geplant werden. Jedes Jahr mit mindestens der Hälfte eingesparter Ausgaben verkürzt damit direkt die Dauer der Lebensarbeitszeit um ein Jahr. Da es vielen Menschen leichter fällt, Ausgaben zu senken statt Einkommen zu erhöhen, bietet sich Lean Fire (Lean=schlank) an, d.h. die Ausgaben werden verschlankt. Der nächste Schritt ist die optimale Geldanlage der Ersparnisse. Idealerweise beträgt die monatliche Sparquote 50, besser 60-75 Prozent. Hier ist Fat Fire eine Option. Je höher das in Kauf genommene Risiko in punkto Geldanlage ist, um so höher ist die Chance darauf, die Rendite „fett zu machen“. Wichtig ist jedoch bei allen, die damit beginnen, kontinuierlich seine Einnahmen wie Ausgaben zu kennen und zu dokumentieren.

Als Richtwert für die Höhe der Ersparnisse gilt: Die jährlichen Ausgaben sollten bei circa 4 Prozent des anfänglichen Vermögens liegen. Umgekehrt ergibt sich daraus, dass das 25-fache der jährlichen Ausgaben ausreicht, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Mit dieser 4-Prozent-Regel ist es demnach möglich, auf unbestimmte Zeit seine Ausgaben zu bestreiten, ohne dass die Ersparnisse jemals aufgebraucht werden. Vorausgesetzt, sie erzeugen in Form von Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen auch nach dem Ausstieg aus der Berufstätigkeit kontinuierlich Einkünfte.

Für Anhänger der FIRE Bewegung ist es durchaus eine Herausforderung, in Niedrigzinszeiten geeignete Anlageformen für die Ersparnisse zu finden. Offene Immobilienfonds wie der Living + Working sind aufgrund der geringen Wertschwankungen und stabilen Erträge daher ein solider Baustein bei den festverzinslichen Anlagen. Durch seine Ausrichtung an den aktuellen Marktentwicklungen und Megatrends ist er im Portfolio eine gute Ergänzung für eine langfristige Planung mit Selbstbestimmung und Zuversicht.

Fotonachweis: Unsplash

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