Projektentwicklungen als attraktive Anlagealternative im Wohnsektor

Der Anteil der so genannten Forward Deals am institutionellen Investmentmarkt für Wohnimmobilien steigt stetig. Gründe und Vorteile für den Anleger, skizziert Dr. Andri Eglitis, Chef-Marktforscher bei Swiss Life.

Immobilieninvestoren erwerben Wohnimmobilien zunehmend als Projektentwicklung vor deren Fertigstellung. Diese sog. Forward Deals bieten gerade im heutigen Marktumfeld einige Vorteile für den Anleger.

Am institutionellen Investmentmarkt für Wohnimmobilien wurden im Jahr 2017 nach Angaben des Beratungshauses JLL rund 15,7 Mrd. EUR umgesetzt, davon entfiel ein Volumen von gut 4 Mrd. EUR auf Forward Deals. Nach den Erfahrungen der Ankaufsteams von CORPUS SIREO ist aktuell sogar ein Großteil der Immobilienangebote eine Projektentwicklung – und dies nicht ohne Grund.

Mit dem Kauf eines Neubauobjekts sichert sich der Investor mit Blick auf Wohnqualität, aber auch gesetzliche Anforderungen, z.B. Energieeffizienz oder Ladestationen für E-Autos, ein zeitgemäßes Produkt. Der Verkäufer sorgt zudem i.d.R. für die Erstvermietung der Wohnungen oder gibt eine Garantie, womit der Investor ein „schlüsselfertiges Objekt“ erhält und seine Risiken mindert. Da mit der Vereinbarung über den Kauf eines Objekts, das noch errichtet werden muss, auch der Investor ein Risiko eingeht, liegt die Ankaufsrendite etwas höher als bei einem modernen Bestandsgebäude. Unterstützend kann der Investor bei Neubauten, deren Energieeffizienz über den gesetzlichen Anforderungen liegt, ein günstiges KfW-Darlehen einsetzen. Abschließend ist zu betonen, dass der Kaufpreis zumeist erst nach Fertigstellung der Immobilie gezahlt wird – ein weiterer Aspekt der Risikoreduzierung.

Auch im Ankaufsprozess bieten Projektentwicklungen Vorteile: In einem wettbewerbsintensiven Markt gilt es, frühzeitig Objekte zu sichern, wozu allerdings gute Kontakte zu Projektenwicklern nötig sind, um den Kauf „off market“ abzuschließen. Darüber hinaus ist bei den eher mittel- bis großvolumigen Forward Deals der Wettbewerb tendenziell geringer, da z.B. private Investoren eher im kleinteiligen Segment tätig sind.

Ein gutes Beispiel für einen Forward Deal bietet der Ankauf des Living & Working in das Wohnprojekt „Steimker Gärten“ in Wolfsburg.

Autor: Dr. Andri Eglitis
Fotonachweis: Unsplash

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