Neues Wohnen nach Corona?

15.09.2021

Mehr Platz, mehr Grün, ein richtiges Arbeitszimmer – die Pandemie hat die Wohnwünsche vieler Menschen verändert. Dadurch könnten sich sowohl die räumlichen Strukturen am Wohnungsmarkt als auch Größe und Zuschnitt der Wohnungen spürbar ändern. Welche Beobachtungen zeigen sich bereits? Und wie lässt sich ein solcher Wandel auf längere Sicht einordnen?

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Umfragen erstellt, die verdeutlichen, dass sich viele Menschen während des verstärkten „stay at home“ nicht nur um die Verschönerung ihrer bestehenden Wohnung gekümmert haben, sondern auch um die Frage künftiger Präferenzen des Wohnens. Beispielhaft verdeutlicht eine Umfrage von LBS Research, worauf Mieter und Eigentümer nach den Erfahrungen in der Pandemie beim nächsten Umzug besonders achten würden: Mehr Wohnfläche bzw. Zimmer, einen Garten, zugleich aber auch geringere Wohnkosten und – vielleicht etwas überraschend – auch mehr Nähe zum Arbeitsplatz: ein breiter und nicht unbedingt uniformer Mix.

Wohnwünsche von Mietern und Eigentümern

Quelle: Feedbaxx/LBS Research (Befragung von Mietern und Eigentümern im Alter von 29 bis 45 Jahren (August 2020))

Einerseits zeigt sich der Wunsch nach Platz in Form von Wohnflächen, Zimmern oder Balkon. Sofern dies gepaart wird mit dem Streben nach verringerten Wohnkosten, zielt dies auf einen Umzug von der Stadt hinaus auf das (Um)Land. Andere Befragte betonen hingegen mehr Nähe zur Stadt (und dem dortigen Arbeitsplatz), was für eine gegenläufige Tendenz spricht bzw. zu einem gemischten Bild führt.

Eine Tendenz zu größeren Wohnungen mit einem zusätzlichen Zimmer registriert auch Swiss Life Asset Managers seit Beginn der Pandemie bei der Vermietung von Wohnungen oder in der Projektentwicklung beim Verkauf von Eigentumswohnungen. Nur zeigt sich vor allem bei Wohnungen in der Stadt der Vorbehalt der Leistbarkeit, so dass die Wünsche wohl nicht gänzlich realisierbar sind. Somit rücken suburbane, besser ländliche Gemeinden als kostengünstige Alternative in den Fokus, zumal die Corona-Zeit die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens verdeutlicht hat. Es lohnt jedoch realistisch zu bleiben, wie viele Arbeitnehmer auf mittlere und lange Sicht tatsächlich die Möglichkeit haben werden, einen Großteil der Zeit von Zuhause zu arbeiten. Mit dem zu erwartenden Abklingen der Pandemie bzw. mehr Gewöhnung im Umgang mit dem Virus ist eine Rückkehr zu vielen gewohnten Mustern im Arbeits- wie täglichen Leben zu erwarten.

Was bleibt? Die Pandemie dürfte vor allem bei Familien den ohnehin bestehenden Trend verstärken, aus der Kernstadt in das Umland zu ziehen. Dabei dehnt sich das „Umland“ weiter an die Ränder der Ballungsräume bzw. in angrenzende ländliche Räume aus. Der überwiegende Teil der Menschen, die in den Kernstädten arbeiten, dürfte jedoch weiterhin in der Stadt und den Umlandgemeinden wohnen und wenn es bezahlbar ist, auch gerne mit ein wenig mehr Platz.

Im Portfolio des Living + Working befinden sich beide Varianten. Das Projekt „Leo“ in Hamburg beispielsweise bietet Wohnraum in zentraler städtischer Lage. Das Wohnquartier «Festplatz/Könshöhe» hingegen in Stade bei Hamburg spricht Menschen an, die im gut angebundenen Hamburger Umland wohnen wollen.

» hingegen in Stade bei Hamburg spricht Menschen an, die im gut angebundenen Hamburger Umland wohnen wollen.

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