Im Gespräch mit Walter Seul – „Wer hat’s erfunden?“

Der Fondsmanager des Swiss Life Living + Working erläutert die Entwicklung der ersten Immobilieninvestitionen, die goldene Kaufmannsregel des Mittelalters und Entstehung der ersten Offenen Immobilienfonds.

Was waren die Ursprünge der Kapitalanlage in Immobilien?

Einen Teil seines Vermögens in Immobilien zu investieren hat eine lange Tradition bei Anlegern. Die ersten Immobilienanlagen gehen auf eine kluge mittelalterliche Kaufmannsregel zur Vermögensbildung zurück: Investiere ein Drittel in Gold, womit man den Liquiditätsanteil meinte, ein Drittel in Manufakturen – also eine Beteiligung am Produktivkapital der Wirtschaft, heute würde man hier bspw. Aktienfonds nutzen, und ein Drittel in nicht selbst genutzte Immobilien um eine stetige Rendite über die Mieteinnahmen zu erzielen. Diese Regel war die erste Anlagestrategie für einen Vermögensaufbau mit gestreuten Risiken.

Wie entstand die Idee zu den ersten Offenen Immobilienfonds?

Aus der Idee über Immobilien Mieteinnahmen als Rendite einer Kapitalanlage zu erzielen, entstanden die ersten Offenen Immobilienfonds. Neu war hier: Viele Anleger schließen sich zusammen und investieren gemeinsam in mehrere Immobilien mit unterschiedlichen Mietern. Das senkt die Risiken und stabilisiert die Erträge.

Wann gab es die ersten Offenen Immobilienfonds?

Der erste Offene Immobilienfonds wurde mit dem Swissmobil Serie D im Jahr 1938 in der Schweiz aufgelegt, er existiert als Teil eines anderen Fonds heute noch. In Deutschland wurde der erste Offene Immobilienfonds 1959 aufgelegt.

Mit dem neuen Swiss Life Living + Working gibt es einen neuen Offenen Immobilienfonds mit Schweizer Wurzeln. Wie viel Schweiz steckt in dem neuen Fonds?

Die Fondsgesellschaft gehört zur größten Schweizer Versicherung Swiss Life und wurde nach deutschem Recht in Deutschland gegründet. Mit der Swiss Life steht hinter dem Fonds dank 68 Milliarden Euro in Immobilien der größte Immobilienmanager Europas.

Wofür steht die Swiss Life als Schweizer Finanzunternehmen?

Zunächst haben wir bei dem Swiss Life Living + Working genau wie bei unserem Mutterkonzern eine sehr langfristige Ausrichtung. Die Anlagestrategie ist absolut innovativ, bei den einzelnen Immobilieninvestitionen sind wir allerdings sehr konservativ und knüpfen an gute Schweizer Geldanlagewerte an, wie Solidität, Verlässlichkeit und Risikoarmut.

Was dürfen die Anleger von dem neuen Swiss Life Living + Working erwarten?

Der Swiss Life Living + Working ist eine risikoarme Anlageform in Immobiliensachwerte. Spekulative Börsenkursrisiken wie bspw. bei Aktienpapieren lassen wir außen vor. Deshalb sind die Ertragschancen mit zunächst geplanten 2,5% vielleicht weniger aufregend. Dafür sind die Renditechancen realistisch kalkuliert. Damit ist der Fonds eine optimale Basis-Anlage für Anleger, die eine stabile und bessere Verzinsung als bei aktuell vielen sehr niedrig verzinsten festverzinslichen Wertpapieren suchen.

Wie würden Sie den neuen Fonds charakterisieren?

Der neue Swiss Life Living + Working ist mit einem Marathon-Läufer vergleichbar: Er ist nicht auf kurze Maximalgeschwindigkeiten ausgelegt, sondern auf eine konstante Leistung in Form von soliden Renditen über einen langen Zeitraum.

"Offene Immobilienfonds: Die Schweizer haben es erfunden."

Walter Seul ist Leiter Fondsmanagement bei der Swiss Life KVG. Er verantwortet unter anderem das Fondsmanagement des Swiss Life Living + Working, dem neuen Offenen Immobilienpublikumsfonds. Zuvor war der Diplom-Volkswirt als Senior Fund Manager und Senior Corporate Finance Manager bei AXA Investment Managers sowie als Projektleiter für die Konzeption geschlossener Immobilienfonds bei der Deutsche Grundbesitz Management GmbH (heute RREEF) tätig.

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