Im Gespräch mit Nikolai Schmidt, rund um Gesundheitsimmobilien

„Die Anforderungen an die Qualität des Standortes für Gesundheitsimmobilien sind sehr spezifisch.” Gesundheitsimmobilien: Besonderheiten des Megatrends und Vorteile für das Fondsportfolio.

Was sind Gesundheitsimmobilien?

Der Begriff ist nicht genau definiert, doch allgemein zählt man alle Immobilien dazu, in denen medizinische oder gerontologische Leistungen erbracht werden, wie bspw. in medizinischen Versorgungszentren, beim selbstbestimmten Wohnen – sprich, Betreutem Wohnen in Seniorenresidenzen – aber auch in Ärztehäusern, Pflegeheimen, ambulanten Zentren.

Welche Besonderheiten gibt es bei Gesundheitsimmobilien zu beachten?

Die Anforderungen an die Qualität des Standortes für Gesundheitsimmobilien sind sehr spezifisch. Das wichtigste Kriterium ist die Bedarfssituation. Bei Gesundheitsimmobilien ist darüber hinaus auch die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV und dem Auto von großer Bedeutung. Hinzu kommt die Notwendigkeit, eventuelle behördliche Auflagen und/oder berufsständische Zulassungen zu erfüllen. Generell ist die Mietergruppe der Ärzte recht anspruchsvoll, insbesondere in Bezug auf den Innenausbau. Gerade beim Betreuten Wohnen und in medizinischen Zentren, ist es wichtig, die richtigen Betreiber zu finden. Durch unsere Erfahrung und die passenden Kontakte sind wir in der Lage, die optimalen Betreiber auszusuchen.

Welche Vorteile bringen Gesundheitsimmobilien dem Living + Working?

Gesundheitsimmobilien haben eine stabile Entwicklung, das liegt vor allem an den meist sehr langfristigen Mietverträgen. Bei Betreibern von Pflegeheimen oder dem Betreuten Wohnen sind Mietverträge über 20 Jahre keine Seltenheit. Das sorgt für stetige und kalkulierbare Erträge für den Offenen Immobilienfonds.

Steckt hinter Gesundheitsimmobilien ein Megatrend?

Gesundheitsimmobilien folgen dem Megatrend des demografischen Wandels. Durch eine verbesserte Versorgung steigt die durchschnittliche Lebenserwartung unserer Gesellschaft. Damit steigt unter anderem auch der Bedarf an medizinischer Versorgung, um länger selbstbestimmt zu leben.

Welches konkrete Beispiel für eine Gesundheitsimmobilie aus dem Living + Working haben Sie?

Ein gutes Beispiel für eine optimale Mischung in einer Immobilie, sozusagen der Living + Working im Mikrokosmos, ist das Castra-Regina-Center in Regensburg. Hier haben wir neben Wohneinheiten, Büros und Einzelhandel auch ein vollstationäres Pflegeheim, Betreutes Wohnen und ein medizinisches Versorgungszentrum. Im Castra-Regina Center sind von rund 20.000 Quadratmetern etwa 12.800 Quadratmeter für den Gesundheitsimmobilienanteil reserviert.

Wie wird man Gesundheitsimmobilien-Manager?

Ich habe Stadtplanung mit dem Schwerpunkt Projektentwicklung und Immobilienmanagement an der TU Harburg und an der HafenCity Universität in Hamburg studiert. Bereits während des Studiums bin ich bei der Auflage des ersten deutschen Pflegeimmobilienfonds beteiligt gewesen. Meinen Berufsweg habe ich dann bei einem Projektentwickler fortgesetzt. Bei ihm war ich u.a. für die Entwicklung von Gesundheitsimmobilien zuständig. Das gesamte Thema Gesundheitsimmobilien hat mich seitdem nicht mehr losgelassen.

Was finden Sie besonders reizvoll daran, sich mit Gesundheitsimmobilien zu befassen?

Durch die Projekt-Überwachung und -Steuerung vor Ort sowie die Sondierung neuer Projekte bin ich viel unterwegs und somit auch viel draußen. Das reizvollste besteht allerdings darin, dass es um ein gutes Projekt-Management geht. Sprich, alle Fäden zusammenzuhalten und immer die Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten.

Das klingt nach sehr viel Arbeit. Haben Sie einen Ausgleich?

Ja, ich liebe Sport und gehe sehr viel Laufen. Seit über 30 Jahren spiele ich Tennis, was mir ebenfalls beim Abschalten und Erholen hilft. Das im Sport gelernte Durchhaltevermögen hilft sehr oft auch im Büroalltag.

 

Nikolai Schmidt ist Health-Care-Spezialist mit mehr als 10-jähriger Erfahrung im Gesundheitsimmobilien-Sektor. Seit 2018 leitet er den Ankauf von Health-Care-Immobilien bei Corpus Sireo Real Estate Er war in den letzten 10 Jahren für Transaktionen von Pflegeheimen, Ärztehäusern und Betreutem Wohnen in Höhe von mehr als 500 Mio. Euro verantwortlich. Bei seinem vorigen Arbeitgeber war er insbesondere für die Entwicklung von Ärztehäusern und verschiedenen Wohnformen (u.a. Pflege und Betreutes Wohnen) in Deutschland zuständig.

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