Im Gespräch mit Daniel-Jan Girl, Gründer und Ideengeber von Dirror

Wir brauchen in einer Welt mit Sprachsteuerung auch eine Visualität, die den Menschen in den Vordergrund rückt. Der erste digitale Spiegel der Welt, wird der Lichtschalter der Zukunft.

In praktisch jedem Haushalt stehen heute „smarte“ Geräte, also Smartphone und Tablets zur Verfügung. Wozu braucht man zusätzlich Dirror?

Zu Hause angekommen, sollen wir mit dem Smartphone das Licht an und aus machen, die Heizung steuern, unseren Kalender pflegen und in Zukunft sogar noch das Auto kaufen oder mit dem Arzt die nächsten Schritte der Therapie besprechen. Das wird nicht funktionieren. Wir brauchen eine große digitale Fläche zu Hause, auf der man einfach und übersichtlich die Dinge des Alltags digital organisieren kann. Und diese Fläche darf nicht erschlagen, sie muss den Menschen in den Vordergrund nehmen. Daher bietet sich die Nutzung vorhandener Flächen im Haushalt, vor allem auch der Spiegel, der den Menschen zeigt, an. Die Technologie muss dem Menschen, dem Nutzer dienen.

Was genau ist denn das „Innovative“ am Dirror?

Einerseits vereinsamen Menschen durch den exzessiven Smartphone-Einsatz. Der digitale Spiegel als „Shared Device“ ist hingegen ein gemeinsames Medium, an dem durch die Fläche endlich mehrere Menschen gleichzeitig aktiv agieren können, vom gemeinsamen Familienkalender, über die Planung der nächsten Reise, bis hin zur Telefonie in Echtgröße. Zudem fühlen sich viele Menschen durch die immer schnellere Entwicklung der Technik abgehängt, immer mehr und immer schneller muss auf der gleichen Fläche des Smartphones organisiert werden. Gerade auch für ältere Menschen alleine schon auf Grund der Größe eine Herausforderung bzw. Grenze der Partizipation. Der digitale Spiegel wird der Lichtschalter der Zukunft: in jedem Raum verfügbar beliefert er uns mit wirklich benötigten Daten und Informationen. Auch in einer Welt mit Sprachsteuerung werden wir eine Visualisation benötigen.

Welche Potenziale stellt Dirror für die weitere Digitalisierung von Wohnimmobilien dar?

Das Faszinierende an Dirror ist die Möglichkeit, endlich übersichtlich und einfach nutzbar zusätzliche Services in einem Gerät anzubieten, das man nicht wie das Handy permanent zu Hause in der Hand halten muss oder gemeinsam mit anderen Familienmitgliedern Dinge des Alltags organisieren kann.

„Dirror versorgt uns mit allen Informationen.“
Auf Dirror kann groß die gesamte Licht- und Musiksteuerung angezeigt werden, dabei Fernsehen geschaut werden und sollte es an der Tür klingeln, wird gleichzeitig per Kamera der Türbereich eingeblendet. Aber auch spezifische Informationen über Wartungsarbeiten im Haus oder neue Baustellen in der Umgebung, genauso wie besondere Angebote in Lebensmittelläden um die Ecke lassen sich darstellen. Auch die Betriebskostenabrechnung kann wie an einer elektronischen Tafel direkt angezeigt werden, sofortige Überweisung inklusive. Dirror bietet im Prinzip eine laufende Interaktionsmöglichkeit, die sehr einfach durch ihre große Fläche organisiert werden kann.

Daniel-Jan Girl hat mit der Erfindung des Dirrors bereits den IT Innovationspreis 2017 von der Initiative Mittelstand verliehen bekommen. Er ist CEO und Geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Gesellschaft für multimediale Kundenbindungssysteme mbH (DGMK) und dort für Konzeption, Aufbau und Betreuung von Kundenbindungssystemen, Beratung zur Kundengewinnung und -bindung und zur Programmierung von Applikationen für Smartphones zuständig.

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