Circular Economy in der Immobilienbranche

04.08.2021

Cradle to Cradle (C2C) ist ein Ansatz, um Abfall zu vermeiden und eine Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) zu schaffen. Dieses Prinzip wurde in den 1990er Jahren von William McDonough und Dr. Michael Braungart entwickelt. Das Hauptaugenmerk der Initiative liegt darauf, Produkte zu entwerfen, die zu 100 Prozent vorteilhaft für Mensch und Umwelt sind und welche die Lebensqualität wirklich verbessern, anstatt nur weniger Schaden anzurichten.

Für die Immobilienbranche bedeutet das, in einem Wirtschaftssystem mit geschlossenen Kreisläufen zu arbeiten, in dem Rohstoffe, Bauteile und Produkte möglichst wenig an Wert verlieren, erneuerbare Energiequellen genutzt werden und das Systemdenken im Mittelpunkt steht.

Uns allen ist bewusst, dass die Rohstoffe auf unserem Planeten endlich sind und nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dies und die Aspekte des weltweiten Klimawandels erfordern, dass wir unser Handeln überdenken. Wie werden Ressourcen genutzt? Können Produktionsprozesse optimiert werden? Ist das uns bekannte Recycling in dieser Form überhaupt zukunftsfähig? Zur Beantwortung dieser Fragen muss gerade die ressourcenintensive Immobilienbranche umdenken und neue Wege entlang der gesamten Prozess- und Wertschöpfungskette beschreiten.

Damit das Bewusstsein bei allen ankommt und akzeptiert wird, ist ein offener Dialog von Wissenschaft, Politik und den Beteiligten der Immobilienbranche notwendig. Nur wenn alle – Stadtplaner, Bauunternehmer, Finanzierer etc. – an einem Strang ziehen, lassen sich die notwendigen Veränderungen umsetzen.

Wie kann eine solche Kreislaufwirtschaft in der Immobilienbranche aussehen? Wichtig ist, dass das Thema bereits Bestandteil in der Planungsphase ist. Hier wird festgelegt, wie der Energieverbrauch aussieht, welche Energiequellen genutzt werden und – ganz wichtig – welche Baumaterialien zum Einsatz kommen sollen. Die Idee ist, dass ein Gebäude quasi zum Rohstofflager für künftige Bauten wird. Hier kommt der C2C-Ansatz wieder zum Tragen, denn solche Produkte sind bereits bei der Entstehung so konzipiert, dass nicht das Recycling, sondern eine Wiederverwertbarkeit gewährleistet wird. Ohne Qualitätsverlust entsteht aus einem Teppich erneut ein Teppich und aus dem Holz eines Hauses wieder ein neues Haus.

Was bedeutet das für den „Swiss Life Living + Working“? Ankäufe für den Fonds werden immer auch unter ESG-Gesichtspunkten vorab analysiert und bewertet. Dies bedeutet z. B. auch, dass schon Maßnahmen festgelegt werden, mit denen ältere Gebäude saniert, modernisiert und insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeitskriterien „ertüchtigt“ werden. Bei Baustoffen z. B. ist immer auch die Wiedernutzung bzw. das Recycling Gegenstand der Planungen. Hierfür hat Swiss Life Asset Managers eigens eine Nachhaltigkeitsbaurichtlinie entwickelt.

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit und unseren Ansatz für verantwortungsbewusstes Anlegen lesen Sie hier.

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