Außerhalb der Metropolen – Mittelstädte als Investmentstandort

Dr. Andri Eglitis beleuchtet im November, warum insbesondere auch die Immobilienmärkte kleinerer Städte attraktive und vielversprechende Investitionsbedingungen für Anleger bieten.

Die großen Metropolen, vor allem die europäischen Hauptstädte stehen im Fokus nationaler, besonders aber internationaler Investoren. Gute wirtschaftliche und demographische Rahmenbedingungen als Basis attraktiver Immobilienmärkte bieten jedoch auch kleinere Städte, die Anleger nicht aus dem Blick verlieren sollten.

London, Paris, aber auch Wien oder Brüssel sind Beispiele für dominierende Hauptstädte und Immobilienmärkte eines Landes, wie es aus Deutschland mit gleichrangigen Metropolen wie Berlin, Frankfurt, Hamburg und München nicht bekannt ist. Städte aus der zweiten oder dritten Reihe mit starkem sozio-ökonomischem Fundament finden sich aber nicht nur in Deutschland, sondern auch bei den europäischen Nachbarn. Der heutige Erfolg dieser Groß- und Mittelstädte kann ganz unterschiedliche Wege genommen haben: Seien es regionale Zentren historisch wirtschaftsstarker Regionen, wie sie für Deutschland typisch sind, Universitätsstädte mit innovativen Clustern in neuen Technologien, aber auch Städte, die den Strukturwandel vom Industrie- zum Dienstleistungsstandort bewältigt haben. Manchester, Rotterdam oder Lille bieten solche Beispiele infolge gezielter Strukturpolitik mit der Schaffung neuer Infrastruktur oder der Verlagerung von staatlichen Einrichtungen.

Das nordfranzösische Lille ist hier exemplarisch: Nach dem Niedergang der (Textil-) Industrie wurde die Region, mit ca. 1 Mio. Einwohnern die viertgrößte Agglomeration des Landes, seit den 1980er Jahren gezielt gefördert. Ausdruck davon war „Euralille“ – ein Entwicklungsgebiet für Arbeiten, Einkaufen, Tagung und Freizeit direkt am neuen TGV-Bahnhof in der Stadtmitte. Heute ist Lille nach Ansiedlung vieler Dienstleistungsunternehmen wieder der prosperierende Schwerpunkt in Nordfrankreich. Die laufende Entwicklung neuer Quartiere und Büroprojekte ist Folge des Aufschwungs der Stadt.

Die Schaffung neuer Stadtquartiere in zentrumsnaher Lage, vielfach durch Konversion ehemaliger Industrie- oder Bahnflächen, sind Ankerpunkt des Interesses institutioneller Anleger für Immobilieninvestments in Städten außerhalb der großen Metropolen. An diesen Standorten ist die Zahl der Opportunitäten zwar geringer. Sie bieten gegenüber den Metropolen aber den Vorteil vergleichsweise stabiler, solide wachsender Immobilienmärkte, die sich durch geringe spekulative Bautätigkeit und geringe Leerstände auszeichnen. Die Mieten entwickeln sich in der Regel weniger dynamisch, aber auch weniger volatil als in den Metropolen.

Die Vorzüge prosperierender Groß- und eben auch Mittelstädte sind Teil der Strategie des Living & Working. Der Ankauf des Castra-Regina-Centers in Regensburg unterstreicht diesen Ansatz. Der Fonds verfolgt kontinuierlich weitere Opportunitäten im In- und Ausland.

Fotonachweis: Unsplash

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